Zur Dimensionalität rezeptiver englischsprachiger Kompetenzen

Artikel in FachzeitschriftForschungbegutachtet

Publikationsdaten


VonMichael Leucht, Jan Retelsdorf, Jens Möller, Olaf Köller
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inZeitschrift für Pädagogische Psychologie, 24
Seiten123-138
Herausgeber (Verlag)Hogrefe Verlag
ISSN1010-0652, 1664-2910
DOI/Linkhttps://doi.org/10.1024/1010-0652/a000010 (Open Access), http://dx.doi.org/10.1024/1010-0652/a000010 (Open Access)
PublikationsstatusVeröffentlicht – 2010

Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der empirischen Dimensionalität von Aufgaben zur Erfassung von Lese- und Hörverstehensleistungen im Fach Englisch. Auf Basis linguistischer Vorstellungen wird einerseits untersucht, inwieweit sich die Verarbeitungsstrategien des selektiven und genauen Verstehens innerhalb der Kompetenzen Lese- und Hörverstehen empirisch voneinander abgrenzen lassen. Andererseits prüfen wir anknüpfend an jüngere kognitionspsychologische Vorstellungen zum Textverstehen sowie Diskussionen zur Struktur von Fremdsprachenfähigkeit, inwieweit eine Zusammenfassung der Lese- und Hörverstehensindikatoren zu einem übergreifenden Faktor englischsprachigen Textverstehens empirisch zulässig erscheint. Es werden die Daten von N = 1191 Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe analysiert. Wie die Ergebnisse zeigen, sind die Verarbeitungsstrategien für eine Modellierung der englischsprachigen Lese- und Hörverstehensleistungen nahezu unerheblich. Die Dimensionen zum Lese- und Hörverstehen dagegen sind hoch korreliert, in Bezug auf Zusammenhänge zu Drittvariablen nahezu identisch und können faktoranalytisch nicht gegenüber einem übergreifenden Textverstehensfaktor abgesichert werden. Aus differenzialpsychologischer Perspektive sind die Daten damit hinreichend durch ein Generalfaktor-Modell beschrieben. Implikationen für eine zukünftige Erfassung von englischsprachigem Lese- und Hörverstehen werden verdeutlicht.