Forschungslinie

Forschungslinie Professionelle Kompetenz von Lehrkräften und pädagogischem Personal

Lehrkräfte und pädagogisches Personal sind der zentrale Bedingungsfaktor für die Qualität von Lernangeboten und den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen. Sie sind maßgeblich für Lernerfolg, Motivation, psychosoziale Entwicklung, Wohlbefinden und für erfolgreiche Schulabschlüsse.

Eine besondere Bedeutung kommt Lehrkräften zu bei der Implementation von Innovationen in Schule und Unterricht (z. B. im Kontext der Herausforderungen rund um Digitalisierung und Inklusion) und bei der Bewältigung von Krisen (z. B. der Corona Pandemie). Die Forschungslinie Professionelle Kompetenz von Lehrkräften und pädagogischem Personal trägt dazu bei, belastbares Wissen über eine nachhaltige und effektive Professionalisierung von Lehrkräften über alle Phasen der Lehrkräftebildung bereitzustellen.

In der Forschungslinie Professionelle Kompetenz von Lehrkräften und pädagogischem Personal konzentrieren wir uns vor allem auf die folgenden Fragen:

  • Welches Wissen, welches Können und welche affektiv-motivationalen Merkmale von Lehrkräften sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit?
  • Wie entwickeln sich diese Merkmale und wie können sie gezielt gefördert werden?
  • Wie gelingt der Transfer von Forschungserkenntnissen in die Lehrkräftebildungspraxis?

Im Kontext der Forschungsarbeiten werden neben der Generierung von grundlegenden Erkenntnissen auch Messinstrumente und Trainings entwickelt und in die Lehrkräftebildungspraxis implementiert. Außerdem werden die gewonnenen Erkenntnisse in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften sowie in die Bildungspolitik transferiert.

Schwerpunkte

In unseren Arbeiten betrachten wir die Professionalisierung von Lehrkräften als einen Prozess. Die Arbeiten befassen sich daher mit Gelingensbedingungen und Wirkungen von Professionalisierungsangeboten für die drei Phasen der Lehrkräftebildung. Dabei werden die folgenden Schwerpunkte gesetzt:

Lehrkräfte im Verlauf ihrer beruflichen Entwicklung

Aufbauend auf bestehenden Längsschnittstudien zur ersten Phase der Lehrkräftebildung sollen diese nun über die berufliche Karriere fortgeführt werden, um langfristige Entwicklungsprozesse in der Professionalisierung von Lehrkräften beschreiben und erklären zu können.

Lehrkräftebildung durch Digitalisierung

Bestehende digitale Lerngelegenheiten sollen durch Einsatz maschinellen Lernens um weitere Funktionen ergänzt (z. B. Chat-Bots und adaptives Feedback) und als Förderinstrument eingesetzt werden. Die Forschungslinie ist im Rahmen des Kompetenzverbundes lernen:digital außerdem an Verbundprojekten zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung durch Digitalisierung beteiligt.

Herausforderungen

Zunehmend widmen wir uns außerdem den folgenden Punkten im Zusammenhang mit aktuellen Herausforderungen:

Nachqualifizierung von Lehrkräften, Seiten- und Quereinsteigern

Um dem akuten Lehrkräftemangel zu begegnen, wird in den kommenden Jahren auch die forschungsbasierte Weiterentwicklung von Lehramtsstrukturen und -zugängen verfolgt. Dies betrifft insbesondere das Fach Informatik, da der Lehrkräftemangel im Zuge der Stärkung des Fachs besonders stark hervortritt. Darüber hinaus werden im Rahmen der Allianz für Lehrkräftebildung Schleswig-Holstein verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen konzipiert und erprobt werden (z. B. in ein Lehramtsstudium sui generis aus einem 1-Fach-Bachelor).

Fachbezogener Erkenntnistransfer in die Lehrkräftefortbildung

In dem bundesweiten Programm „QuaMath - Unterrichts- und Fortbildungsqualität in Mathematik entwickeln“ werden Lehrkräftefortbildungen implementiert und beforscht, um Lernstände und Lernprozesse sowie die Gelingensbedingungen und Wirkungen einzelner Designelemente von Lehrkräftefortbildungen zu identifizieren. Darüber hinaus wird in den drei Naturwissenschaftsdidaktiken mit der Adaptation der im DZLM ausgearbeiteten Implementationsstrategien begonnen.