Eine Stinkbombe selber machen: Gefahrlose Erzeugung von Schwefelwasserstoffgas als Scherz

Artikel in FachzeitschriftTransfer

Publikationsdaten


VonKlaus Ruppersberg
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inNaturwissenschaften im Unterricht - Chemie, 30(170)
Seiten49-50
Herausgeber (Verlag)Friedrich Verlag
ISSN0946-2139, 0340-5479
PublikationsstatusVeröffentlicht – 03.2019

Schwefelwasserstoff ist ohne Zweifel ein giftiges Gas, es gibt Unfälle mit Todesfolge, z.B. an Güllebehältern in der Landwirtschaft. Andererseits ist dieses Gas auch in extrem geringen Konzentrationen als „Geruch nach faulen Eiern“ riechbar und veranlasst einen, die Fenster zu öffnen oder Reißaus zu nehmen. Die Schwelle, bei der Schwefelwasserstoffgas durch Geruch wahrnehmbar ist, wird mit 0,02 ppm angegeben, ab 20 ppm wird der Geruch widerwärtig, ab 50 ppm sind schwere gesundheitliche Einschränkungen zu erwarten, ab 100 ppm fällt die Geruchswahrnehmung weg.

Bei einer Stinkbombe „zum Spaß“ kann es also nur darum gehen, Schwefelwasserstoff in einer harmlosen Konzentration herzustellen.

Angenommen wird, dass ein Klassenraum ein Volumen von 200 m3 habe. Würde man eine Menge von3,6 g Eisensulfid in diesem Raum mit Salzsäure reagieren lassen, dann würde man 1,4 g Schwefelwasserstoffgas erzeugen und bei gleichmäßiger Verteilung im Raum den 8-Stunden-EU-Arbeitsplatzgrenzwert von 7 mg/m3 erreichen. Ein Zehntel der gezeigten Menge reicht für einen Schulversuch völlig aus und würde zu risikofreien 0,5 ppm führen.