Eine Mikroanalyse von Chemieunterricht: Einsatz und Perzeption von Triggern für situationales Interesse

Artikel in FachzeitschriftForschungbegutachtet

Publikationsdaten


VonSabrina Ochsen, Sascha Bernholt, Andrea Bernholt, Ilka Parchmann
OriginalspracheDeutsch
Erschienen inZeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 27(1)
Seiten1-15
Herausgeber (Verlag)Springer
ISSN0949-1147, 2197-988X
DOI/Linkhttps://doi.org/10.1007/s40573-020-00122-x (Open Access)
PublikationsstatusVeröffentlicht – 12.2021

Die Gestaltung eines interessefördernden (Chemie‑)Unterrichts ist Anspruch von Unterricht und bildungswissenschaftlicher sowie fachdidaktischer Forschung. Gemäß des 4‑Phasen-Modells der Interessenentwicklung ist es sinnvoll, auf die Förderung des labileren situationalen Interesses zu fokussieren, da dies den Ausgangspunkt zur Entwicklung eines stabileren individuellen Interesses darstellen kann. Faktoren, sogenannte Trigger, die in verschiedensten Studien als potenziell interessefördernd identifiziert worden sind, sind vielfältig. Trotz einer langen Forschungstradition ist bis heute unklar, welche Auswirkungen der Einsatz von kombinierten Triggern im Unterricht auf das situationale Interesse hat und inwiefern Lernercharakteristika die Perzeption von Triggern beeinflusst. Daher wurde eine explorative Beobachtungsstudie im Chemieunterricht in neun gymnasialen Klassen der achten Jahrgangsstufe durchgeführt. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse konnten unterschiedliche Trigger extrahiert und verschiedenen Unterrichtsphasen zugeordnet werden. Der Einsatz von Alltagskontexten wurde bspw. am häufigsten in Einstiegsphasen gefunden. Weiterhin wurde der Einfluss des mittleren situationalen Interesses der Lernenden auf die Wahrnehmung von Triggern untersucht: Experimente werden von niedriginteressierten Lernenden generell als interessant wahrgenommen, während die Wahrnehmung der Hochinteressierten differenzierter bezüglich u. a. der Einbettung in den Unterricht ist. Auf Basis der Ergebnisse werden erste Hypothesen zu möglichen Wirkmechanismen aufgestellt.