Die 5-Item-Skala zur Messung der momentan verfügbaren Selbstkontrollkapazität (SMS-5) im Lern- und Leistungskontext: Eine Validierungsstudie
Artikel in Fachzeitschrift › Forschung › begutachtet
Publikationsdaten
Von | Christoph Lindner, Marlit Annalena Lindner, Jan Retelsdorf |
Originalsprache | Deutsch |
Erschienen in | Diagnostica, 65(4) |
Seiten | 228-242 |
Herausgeber (Verlag) | Hogrefe Verlag |
ISSN | 0012-1924, 2190-622X |
DOI/Link | https://doi.org/10.1026/0012-1924/a000230 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht – 10.2019 |
In Leistungssituationen sind Personen angehalten Selbstkontrolle aufzuwenden, um ihre Aufmerksamkeit, Gedanken und Emotionen zielgerichtet zu regulieren.
Selbstkontrolle wird als begrenzte mentale Kapazität betrachtet, die situativen
Fluktuationen unterliegt und sich kurzfristig erschöpfen kann. In dieser Validierungsstudie stellen wir eine 5-Item-Version (SMS-5) der State Self-Control Capacity Scale (SSCCS) vor, mit dem Ziel auch in kurzen zeitlichen Abständen intra- und interindividuelle Variabilitäten der momentan verfügbaren Selbstkontrollkapazität (d. h. die Ausprägung mentaler Erschöpfung) ökonomisch abzubilden und externe Kriterien im Lern- und Leistungskontext valide vorherzusagen. Die interne Struktur der SMS-5 erwies sich in Stichproben von Auszubildenden (N = 2395), Zehntlklässler*innen (N = 129) und Studierenden (N = 95; N = 140) als eindimensional. Zusammenfassend zeichnete sich die SMS-5 als valides, reliables, über Ausbildungsgruppen, Geschlecht und Zeit invariantes und änderungssensitives Instrument zur ökonomischen Messung der momentan verfügbaren Selbstkontrollkapazität im Lern- und Leistungskontext ab, das gegenüber der SSCCS in der Vorhersage externer Kriterien vergleichbar gut abschnitt. Die SMS-5 empfiehlt sich besonders, um durch kurzfristig wiederholte Messungen, Veränderungen der
Selbstkontrollkapazität im zeitlichen Verlauf von Lern- und Leistungshandlungen abzubilden.