Trauer um Dr. Günter Eulefeld
Das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik trauert um Dr. Günter Eulefeld, der viele Jahre als Studiendirektor am IPN tätig war, darunter in den Jahren 1983 bis 1985 als kommissarischer Direktor der Abteilung Didaktik der Biologie.
Günter Eulefeld war von 1971 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1993 als Wissenschaftler in der Abteilung Didaktik der Biologie am IPN tätig. Er beschäftigte sich als ausgebildeter Lehrer für die Fächer Biologie und Chemie seit Beginn der 1970er Jahre mit der Umweltbildung. Sowohl die Initiative zu Forschungsvorhaben in diesem Bereich als auch zu der Einrichtung eines eigenständigen Arbeitsbereichs Umweltbildung am IPN gingen von ihm aus. Seine Beiträge im Bereich der Umweltbildung waren weitsichtig, zukunftsweisend und innovativ. Ihm ist es zu verdanken, dass ein didaktisches Konzept für die „Umwelterziehung“ entwickelt wurde, in das über naturwissenschaftliche Sachverhalte hinaus auch sozialwissenschaftliche und politische Perspektiven einbezogen wurden – zu einer Zeit, als dies noch nicht selbstverständlich war. Seine Forschungsarbeiten mündeten in vielen Unterrichtsmaterialien, die über Jahrzehnte Einsatz in den Schulen fanden. Seine zentrale Forschungsfrage, welche Merkmale von Umweltproblemen dazu beitragen, dass Menschen aktiviert werden oder passiv bleiben, ist bis heute aktuell. Nicht zuletzt führten seine Arbeiten zur Einrichtung des BundesUmweltWettbewerbs, eines Schülerwettbewerbs, der bis heute vom IPN organisiert wird. In diesem Wettbewerb identifizieren Schülerinnen und Schüler ein Umweltproblem in ihrer Umgebung und erarbeiten Lösungen für dieses Problem.
Vor kurzem verstarb Günter Eulefeld im Alter von 96 Jahren in seiner Wahlheimat Ratzeburg in Schleswig-Holstein.
Wir verlieren mit Günter Eulefeld einen von allen geschätzten und im Dienste der Wissenschaft unermüdlichen Kollegen, dem die Umweltbildung in Deutschland und das IPN viel verdanken. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand blieb er dem IPN verbunden. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.