TIMSS 2023: Deutschlands Grundschulkinder im Mittelfeld

Gestern wurden die Ergebnisse von TIMSS 2023 veröffentlicht. Deutschlands Grundschüler*innen lagen bei dem alle vier Jahre durchgeführten Kompetenzvergleich in Mathematik und Naturwissenschaften – der Studie Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) – im internationalen im Mittelfeld. Auch diese Runde bestätigte wieder Ergebnisse aus anderen Kompetenzvergleichen, nämlich dass Kinder in Asien, z.B. aus Singapur, Taiwan, Südkorea oder Japan, bei den Tests deutlich bessere Ergebnisse als Kinder aus anderen Erdteilen erzielen. In Europa lagen Grundschüler*innen aus England, Polen oder Litauen weit vorn.

Getestet wurde im Jahr 2023 zu den Bereichen Rechnen, Geometrie, Biologie, Physik, Chemie und Geografie. Knapp 360.000 Grundschulkinder der vierten Klassenstufe aus mehr als 60 Staaten und Regionen, davon 22 EU-Länder, nahmen teil. In Deutschland haben gut 4.400 Schülerinnen und Schüler mitgemacht.

Die Ergebnisse zeigen keine deutlichen Leistungseinbrüche im Vergleich zu den vorigen TIMSS-Runden. Dennoch zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie auf, dass vielen Kindern die Grundlagen in Mathematik fehlen. Am oberen Ende der Skala gibt es aber Erfreuliches: Der Anteil der Kinder, die höhere Leistungen in Mathematik erreichen, stieg von 6 auf 8,3 Prozent. In den Naturwissenschaften verschlechterten sich Viertklässler*innen in Deutschland im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2019 leicht.

Der vollständige Bericht steht online beim Waxmann-Verlag zum kostenlosen Download unter diesem Link zur Verfügung

Zum Hintergrund:

In der Leistungsstudie TIMSS-Grundschule werden die Kompetenzen von Viertklässler*innen in Mathematik und Naturwissenschaften erhoben. So können Aussagen über die Leistungsfähigkeit des Schulsystems im Primarbereich sowie über Voraussetzungen von Schüler*innen für das mathematische und naturwissenschaftliche Lernen im Fachunterricht der weiterführenden Schulen getroffen werden. Neben Leistungen werden motivationale Orientierungen von Schüler*innen in beiden Domänen erhoben, die weitere wichtige Facetten mathematischer und naturwissenschaftlicher Kompetenz darstellen. Zudem werden zentrale Aspekte der Schul- und Unterrichtsgestaltung, schulischer und häuslicher Kontextfaktoren sowie individuelle Merkmale der Lernenden erhoben, um diese in Zusammenhang mit den Kompetenzen der Schüler*innen und zu setzen. Die wiederholte Durchführung der Studie erlaubt zudem eine langfristige Beobachtung mathematisch-naturwissenschaftlicher Erträge des Grundschulsystems in Deutschland. So kann TIMSS 2023 mit den bisherigen vier Bestandsaufnahmen (2007, 2011, 2015, 2019) in Beziehung gesetzt werden.

Das IPN ist Mitglied des Nationalen Konsortiums, das in Deutschland die Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) in der Grundschule durchführt.