Dr. Stephanie Schmidt-Gattung
Didaktik der Chemie
siehe Profil
+49-(0)431-880-4441
Deutsches Schülerteam gewinnt 2x Bronze, 3x Silber und 1x Gold bei der 20th International Junior Science Olympiad in Bangkok.
Während in Deutschland Schneechaos herrschte, reiste das deutsche Nationalteam in die Hauptstadt Thailands, um dort bei Außentemperaturen von über 30 Grad an anspruchsvollen Klausuren mit Fragen aus den Bereichen Biologie, Chemie und Physik teilzunehmen. In zwei theoretischen und einer praktischen Klausur mussten die 14- bis 15-jährigen Jugendlichen ihr naturwissenschaftliches Können unter Beweis stellen und waren dabei sehr erfolgreich.
Vinzent Schultze und Erik Wiedenhaupt aus Cottbus, Maria Anna Salsa und Benjamin Krüger aus München, Jakob Sierpinski aus Leipzig und Oliver Eckstädt aus Dresden reisten vom 29. November bis zum 11. Dezember nach Bangkok. Die thailändischen Gastgeber hatten unter dem Überbegriff „Nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft“ ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Klausurprogramm, häufig mit Bezug zur lokalen Fauna, vorbereitet. Der Zusammenbau und die Nutzung eines eigenen Fotometers gehörte ebenso dazu, wie die Physik des Durian-Pflückens und die Chemie von Mangostan-Inhaltsstoffen. Das deutsche Nationalteam ließ es sich nicht nehmen, diese bekannten thailändischen Früchte später noch selbst zu probieren.
Die etwa 300 Jugendlichen aus 55 Nationen aus aller Welt bekamen aber auch außerhalb des Klausurprogramms viel geboten. So standen interessante Ausflüge zu den Tempeln und Buddha-Statuen auf Rattanakosin Island, das Freilichtmuseum für thailändische Kultur Muang Boran und das National Science Museum auf ihrem Programm.
Ein besonders beeindruckendes Erlebnis war die „Cultural Night“, in der das Gastgeberland und andere teilnehmende Nationen Einblicke in ihre Kultur gaben. Der große Rasen vor der Srinakharinwirot University, in deren Räumen auch die praktische Klausur stattfand, war mit Blumen und Lichtern festlich geschmückt. Stände mit einer großen Auswahl an Speisen und Getränken sorgten für das leibliche Wohl der Anwesenden Auf der Bühne wurden zuerst Darbietungen aus der thailändischen Kultur gezeigt. Später hatten dann die teilnehmenden Nationalteams Gelegenheit auf die Bühne zu kommen und ihre Länder vorzustellen. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Jugendliche verschiedener Nationen gemeinsam vor der Bühne tanzten.
Damit war die IJSO 2023 ein sehr prägendes, motivierendes und unvergessliches Erlebnis für alle Jugendlichen, die daran teilgenommen haben, ebenso wie auch für das begleitende deutsche IJSO-Team. Ein ganz herzliches Dankeschön für die fabelhafte Organisation geht an das diesjährige Gastgeberland Thailand.
Die Internationale JuniorScienceOlympiade – kurz IJSO – bietet Nachwuchsförderung im MINT-Bereich schon von Klasse 5 an. Sie ist ein bundesweit ausgeschriebener Schülerwettbewerb in vier Runden und eine von den sechs Science-Olympiaden, die innerhalb Deutschlands vom IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel ausgerichtet werden. Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie den Kultusbehörden der Länder gefördert. Die Wettbewerbsaufgaben sind interdisziplinär ausgerichtet und machen die Naturwissenschaften im Alltag erlebbar.
Die besten sechs Schülerinnen und Schüler des deutschen Auswahlwettbewerbs zur IJSO qualifizieren sich für das Nationalteam. Sie werden bereits im September beim Bundesfinale der IJSO ausgewählt und reisen Anfang Dezember zur International Junior Science Olympiad. Die Jugendlichen werden von einem Betreuerteam des IPN in Kiel, dem Organisator der IJSO Deutschland, begleitet und trainiert. Beim zehntägigen internationalen Finale, das jedes Jahr in einem anderen Land ausgerichtet wird, treffen sich Schülerdelegationen aus bis zu siebzig Nationen weltweit und kämpfen dann um Gold-, Silber- und Bronzemedaillen.