IPN positiv evaluiert

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat Bund und Ländern empfohlen, die gemeinsame Förderung des IPN fortzusetzen. Diese Empfehlung wurde nach Abschluss der regelmäßigen Evaluierung ausgesprochen.

In seiner gestern veröffentlichten Stellungnahme würdigt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft das IPN als eine der international führenden Einrichtungen auf seinem Gebiet. Seit der vergangenen Evaluierung habe sich das Institut sehr erfolgreich weiterentwickelt:

Mit der neu gegründeten Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer wurde erfolgreich das Deutsche Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) integriert, das zuvor an der Humboldt-Universität zu Berlin beheimatet war. Eine sehr positive Entwicklung sieht die Bewertungsgruppe darin, dass das IPN im November 2021 gemeinsam mit der Universität Kiel eine Arbeitsgruppe zur Didaktik der Informatik eingerichtet hat. Dies ging auf eine Empfehlung der vorangegangenen Evaluierung im Jahr 2017 und auf eine Empfehlung des Wissenschaftsrats zurück.

Die Stellungnahme führt aus, dass sich die derzeit bestehenden vier Forschungslinien in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hätten und sie ein erfolgreiches Instrument seien, um die in den Abteilungen vorgehaltenen fachlichen Kompetenzen des IPN zusammenzuführen sowie die wissenschaftlichen Arbeiten disziplinübergreifend dynamisch weiterzuentwickeln. Die Forschungslinien wurden einmal mit dem Prädikat „exzellent“, zweimal mit dem Prädikat „sehr gut bis exzellent“ und einmal mit dem Prädikat „sehr gut“ bewertet. Es wird angeregt, dass die Aktivitäten der Abteilung Fachbezogener Erkenntnistransfer, deren Aufgaben in der Durchführung und besonders auch der Beforschung von Transferaktivitäten liegen, zügig von der Mathematik auf andere MIN-Fächer ausgeweitet werden, wie es das IPN grundsätzlich anstrebt und auch bereits vom Wissenschaftlichen Beirat des IPN empfohlen wurde.

Die Stellungnahme hebt hervor, dass das IPN aufbauend auf seiner Forschung wichtige wissenschaftliche Dienstleistungen erbringe, wie z. B. bei den internationalen Bildungsvergleichsstudien TIMSS, ICILS und PISA. Die u. a. hieraus entstehenden Daten würden am IPN wiederum als Grundlage für weitere Forschung genutzt. Zu den Dienstleistungen zählten außerdem seit langem die Konzeption und Ausrichtung einer Reihe einschlägiger deutschlandweiter Schülerwettbewerbe in den Naturwissenschaften. Die Transferaktivitäten des IPN wiederum bauten überzeugend auf ko-konstruktiven Prozessen mit Akteuren aus der Praxis auf.

 „Die positive Bewertung des IPN freut mich sehr. Besonders freut mich, dass die Stellungnahme des Leibniz-Senats das IPN mit Nachdruck darin bestärkt, eine dauerhafte Förderung der Arbeitsgruppe Didaktik der Informatik anzustreben und die Arbeiten in diesem Bereich weiter auszubauen.“

Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des IPN

Zum Hintergrund:
Jede Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. International ausgewiesene Sachverständige, die durch schriftliche Unterlagen und bei einem Evaluierungsbesuch informiert werden, bewerten die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung. Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem das evaluierte Institut Stellung nehmen kann. Auf dieser Grundlage verabschiedet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine wissenschaftspolitische Stellungnahme, die eine Empfehlung hinsichtlich der weiteren Förderung der Leibniz-Einrichtung enthält. Diese Senatsstellungnahme dient der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) zur Überprüfung der Fördervoraussetzungen. Zusammen mit den Anlagen A (Darstellung der wesentlichen Inhalte und Strukturen der Einrichtung), B (Bewertungsbericht) und C (Stellungnahme der Einrichtung zum Bewertungsbericht) werden die Senatsstellungnahmen auf der Internet-Seite der Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht. Alle an der Bewertung und Beurteilung beteiligten Gremien sind ausschließlich mit Personen besetzt, die nicht an Leibniz-Einrichtungen tätig sind.

Zur Stellungnahme (PDF-Datei; nicht barrierefrei)